Andreas Stieniczka
Geschrieben von Administrator   
Donnerstag, 04. Oktober 2007
An dieser Stelle möchte ich Ihnen ein wenig über mich und viel mehr über meine große Leidenschaft und meine damit verbundenen Arbeiten als freier Publizist berichten.

Renault-TorinoSeit frühester Kindheit bin ich intensiv mit dem Autovirus infiziert und habe im Laufe der Jahre insgesamt 7 Old- und Youngtimer sowie 3 klassische Motorräder besessen, die ich auf meiner Website an anderer Stelle auch kurz mit Bild und Text vorstelle. Darüber hinaus war ich lange Jahre mit der „Technischen Sammlung Hochhut“ in Frankfurt am Main verbunden, wobei ich das Vergnügen hatte noch des öfteren mit Fritz Hochhut zusammen zu sein, und ich konnte auch einmal den inhaltlichen Leiter der „Straße der Industriekultur“ im Rhein-Maingebiet, Dr. Schirmbeck, in seiner damaligen Eigenschaft als Leiter des Museums der Stadt Rüsselsheim unterstützen.
Ich bin 1966 in Frankfurt am Main geboren, in Eschborn am Taunus aufgewachsen und wohne zur Zeit in Hanau. Nach meinem Realschulabschluß in Eschborn und einer abgeschlossenen Lehre zum Groß- und Aussenhandelskaufmann war ich 14 Jahre lang in Frankfurt und Eschborn im Bereich der Großrechner als Operator, Arbeitsvorbereiter und Systemverwalter bei den Firmen ARBECO (Textilgroßhandel), Kraft-General Foods (Lebensmittel), Chemical Bank, ANZAG (Pharmagroßhandel), Debis (EDV-Dienstleister), GENO-RZ (EDV-Dienstleister), Commerzbank und Deutsche Vermögensberatung tätig. Nachdem ich meine Tätigkeit im Computerbereich nicht mehr fortsetzen konnte, machte ich eine Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann, wurde später zeitweise mit dem Import und Vertrieb kolumbianischer Lebensmittel selbstständig, bevor ich nun als Autor im automobilgeschichtlichen Bereich tätig werden konnte und somit dabei bin, mir einen lange gehegten Wunsch zu erfüllen. Bislang habe ich bereits für Revell und Herpa arbeiten dürfen.

Ich bin verheiratet und habe vier Kinder zwischen 8 Jahren und 18 Monaten.

Ich habe vor etwa 13 Jahren auch mit dem Sammeln und Lesen von Markenbiographien aus aller Welt begonnen und bin so zu einem Bestand von etwa 300 Büchern gekommen, darunter auch Exemplare aus dem Besitz des unvergessenen Werner Oswald.

Das Auto ist zweifellos eine der wichtigsten und prägendsten Erfindungen der Menschheit. Nachdem es die Eisenbahn erstmals in der Menschheitsgeschichte erlaubte, große Entfernungen in kurzer Zeit mit beispielloser Geschwindigkeit zurückzulegen und zudem auch Menschen aus unteren Klassen das Reisen ermöglichte, brachte das Automobil die individuelle Freiheit ins Spiel, jederzeit an jeden Ort zu gelangen, zu dem eine Straße führt (und oftmals auch darüber hinaus). Von Beginn an war das Automobil nicht nur Fortbewegungsmittel, sondern auch Statussymbol und Sportgerät, also kurz ein Objekt der Leidenschaft. Bis heute hat sich daran nichts geändert.

Natürlich darf man die negativen Auswirkungen in Form von Verkehrsopfern, Umweltbelastung und Ressourcenverbrauch nicht blauäugig und verantwortungslos außer acht lassen. Es ist notwendig, im Rahmen der technischen Möglichkeiten nach bestmöglicher Abhilfe zu suchen und diese auch in vernünftiger Weise umzusetzen, denn die Erhaltung des Individualverkehrs muß ein entscheidendes Ziel bleiben, da er für viele Menschen ein hohes Gut im Bereich der Lebensqualität darstellt.

Meine Liebe gilt besonders den Klassikern, wegen ihrer Schönheit, Individualität und ihrer Fähigkeit, den Charakter ihrer Produzenten und Herkunftsnationen wiederzuspiegeln, aber auch der oftmals sehr interessanten Geschichte ihrer Hersteller.

Ich stimme jedoch nicht in den Chor derer ein, die behaupten, modernen Autos fehle es an Individualität und Charakter, vielmehr denke ich, dass gerade in der letzten Zeit sehr viele Nischen genutzt oder gar erst geschaffen wurden und es schon lange nicht mehr so viele verschiedene Modelle gegeben hat , wie in den letzten Jahren. Nach meiner persönlichen Ansicht sind eher die späten Siebziger und die Achtziger Jahre qualitativ und stilistisch eine Wüste gewesen, mit wenigen wirklich interessanten Typen, doch ich will damit niemandem zu nahe treten, es ist letztlich Geschmackssache. Zudem sehe ich es wie bei Tieren und Pflanzen, nämlich dass es um jede ausgestorbene Art schade ist und ich würde die Grenze vom Gebrauchtwagen zum Youngtimer sogar schon bei 20 oder gar 15 Jahren ziehen, da einige Modelle in dieser Zeitspanne bereits selten werden. Meine Pulsbeschleuniger sind besonders die Autos der späten Zwanziger und der Dreißiger Jahre, die Autos der 60er Jahre und der Kaiserzeit, vor allem von 1910 bis 1914. Ich bin besonders begeistert von britischen, französischen, italienischen, deutschen und amerikanischen Autos, in dieser Reihenfolge; doch es gibt und gab noch eine ganze Reihe weiterer sehr interessanter Marken in anderen Ländern.

Ich bin übrigens ein Verfechter der Originalität, da ich der Ansicht bin, dass man hier tatsächlich Kulturgut erhält, das zwar zunächst dem eigenen Vergnügen, aber auch der Nachwelt dient und man deshalb nicht das moralische Recht hat, die Fahrzeuge zum eigenen Vergnügen nachhaltig zu verändern. Daher frage ich mich, warum einige Leute Youngtimer nach eigenem Geschmack verunstalten, statt an einem Gebrauchten herumzutunen; warum Möchtegern-Schumis ihre unwiederbringlichen Rennwagen bei übertriebenem Heizen in Oldtimerrennen zerlegen und nicht stattdessen ihre verhinderte Rennfahrerkarriere in irgendwelchen Markencups nachholen, wo sie von mir aus auch rempeln können soviel sie wollen; warum neuerdings immer mehr Leute dazu übergehen, gut erhaltene Limousinen und Coupés von Vorkriegsautos zu Roadstern umschustern zu lassen, um ihren persönlichen Fahrspaß zu erhöhen und besser angeben zu können und warum man dann nicht lieber gleich ein Modell oder eine Karosserievariante kauft, die den eigenen Vorlieben entspricht, statt ein anderes Modell entsprechend „hinzubiegen“ ? Wenn man als Klassikerenthusiast den moralischen Anspruch gegenüber Gesellschaft und Regierung anmeldet, Kulturgut zu erhalten und dafür in der einen oder anderen Weise gefördert zu werden, kann man nicht auf der anderen Seite darauf bestehen, dieses Kulturgut als Privatbesitz und –sache hemmungslos nach eigenen Wünschen und Vorlieben verändern und gefährden zu dürfen.

Mit diesen sicher kontroversen Ansichten komme ich zu meinem Schlussstatement:
 
Das Schöne an alten Dingen ist, dass sie den Interessierten eine Zeitreise ermöglichen, bei der man durchaus einmal die oftmals durchaus bitteren Realitäten ihrer damaligen Gegenwart außer acht lassen und sich ein Idealbild ihrer Epoche bauen darf, um damit auch einen Urlaub von unserer heutigen Zeit zu machen.